Gestaltung und Aufstellung des Mahnmals

© Stadtarchiv Ulm, NADJA WOLLINSKY
Mahnmal nach dem Siegerentwurf von Ecrin Nur Karakas und Mehmet Efe Serpin (Kepler-Gymnasium). "Damit kein Gras drüber wächst. Zur Erinnerung an Joseph Weiss, gest. 19. April 1945"
Der Impuls zu einer Mahnmalaufstellung geht auf
Dr. Lörcher zurück, der Anfang 2022 den zuständigen Stadtarchivar und Rudi
Kübler hierzu ansprach. Die Gruppe kontaktierte die Ratsfraktionen, wobei die
CDU/UfA-Fraktion einen Antrag an die Stadtspitze formulierte, der befürwortend
an die Abteilung Bildung und Sport und die Schulleitungen von Humboldt- und
Kepler-Gymnasium weitergeleitet wurde. Es bildete sich eine von Schulamtsleiter
Gerhard Semler koordinierte Lenkungsgruppe, der das Stadtarchiv, das städtische
Gebäudemanagement, die beiden Schulleiterinnen Mechthild Hinsberger-Boguski und
Dr. Karin Weidner-Reuter mit ihren Fachbetreuern von Kunsterziehung und
Geschichte sowie Schüler- und Elternvertretungen angehörten.
Ein von den Geschichtslehrern Kerstin Kühnle und
Christian Deutsch (Humboldt-Gymnasium) geleitete Projektgruppe aus Schülern der
Klasse 9 übernahm die historische Recherche nach möglichen Nachkommen von
Joseph Weiss, während eine von den Kunstpädagoginnen Tatjana Kirchgeßner-Jahn
und Juliane Paulus-Volz vom Kepler Gymnasium angeleitete Projektgruppe der
Klassenstufen 9 und 10 Mahnmal-Entwürfe ausarbeiteten. Sie wurden vom
Historiker und Geschichtslehrer Jochen Fritz sowie der Ulmer Architektin Jasna
Dominkovic-Lukic unterstützt. Der Gestalter Gerhard Braun begleitete die
Projektgruppe hinsichtlich zu beachtender Aspekte einer Denkmalgestaltung. Am
Humboldt Gymnasium ließ die Kunstpädagogin Frederike Gadeberg mit einer 10.
Klasse Modelle zu Mahnmal-Entwürfen anfertigen. Beider Schulen Endresultate
wurden von einer Jury, bestehend aus Unterstützern der Elternarbeit,
Schüler*innenvertretern, Lehrern der Fachschaft Geschichte sowie von Gerhard
Semler und Milica Jeremic von Seiten der Stadt bewertet. Platz 1 errangen Ecrin
Nur Karakas und Mehmet Efe Serpin (Kepler-Gymnasium Klasse 9/10), Platz 2 Emma
Drechsler, Sophie Elsharkawi und Friederike Schatz (Humboldt Gymnasium Klasse 10/JS1),
Platz 3 Mirac-Ersin Yasti (Kepler Gymnasium Klasse 9/10).
Milica Jeremic, Matthias Hierl und Winfried
Johannemann vom Gebäudemanagement der Stadt Ulm waren federführend bei der
baulichen Umsetzung der Mahnmalgestaltung, das Designbüro Braun Engels
Gestaltung koordinierte die Herstellung der Einzelkomponenten und die äußere
Erscheinungsform des Mahnmals. Das Fundament kam von Betonwerkstein Schick nach
Berechnungen des Ingenieurbüros Kiessling, der Fundamentaufsatz und die
Filzstiefel aus Beton von der Fa. Josef Härle und das metallene Ahornblatt
sowie die Glaswand von der Schlosserei Sauter. Die Beschriftung der Glasscheibe
lag bei Fa. Werbemanufaktur Doll.
Die Organisation des Gedenkakts zur Einweihung
des Mahnmals lag in den Händen von Gerhard Semler, Anja Wittlinger und Ulrich
Oberdorfer von der Abteilung Bildung und Sport, die mit der Sparkasse Ulm einen
namhaften Spender für dessen Finanzierung gewinnen konnte.