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Krieg und Zerstörung

Zerstörtes Ulm

© Stadtarchiv Ulm

Beim Angriff englischer Flieger am Abend des 17.12.1944 warfen 400 Flugzeuge innerhalb von 19 Minuten 96.646 Bomben über der im dichten Nebel liegenden Stadt ab und entfachten einen Feuersturm, der noch bis Geislingen zu sehen war. Mehr als 700 Menschen starben, 25.000 wurden obdachlos.

Mit dem Beginn des Krieges 1939 wurde der nationalsozialistische Terror verschärft. Schon das Hören ausländischer "Feindsender" wurde mit Gefängnis bestraft. Die jüdischen Einwohner Ulms wurden ausgeplündert und deportiert.

Die Ulmer zahlten – wie alle anderen Deutschen – einen hohen Preis dafür, dass sie die politische Verantwortung den Nationalsozialisten übertragen hatten. Etwa 60 % der Stadt und 75 % aller Gewerbebetriebe fielen dem Bombenkrieg zum Opfer. Die verheerendsten Bombenangriffe erfolgten am 17.12.1944 sowie im Februar und März 1945. Die historische Altstadt Ulms wurde zu 80 % zerstört. Daneben standen der Bahnhof als wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie große Industriebetriebe im Zentrum der Angriffe.

Noch am 13.4.1945 war der Befehl ergangen, die Städte bis zum Äußersten zu halten. Bei Zuwiderhandlungen wurde die Todesstrafe angedroht. Zwei Tage später präzisierte der württembergische Gauleiter Murr im Ulmer Tagblatt, die Todesstrafe gelte auch für das Öffnen einer Panzersperre oder das Zeigen einer weißen Fahne. Auch Angehörige der Täter müssten mit drakonischen Strafen rechnen.