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Stadtausdehnung (neue Stadtteile - Weststadt)

Nach der Entfestigung entwickelten sich allmählich außerhalb der mittelalterlichen Mauern neue und nicht zuletzt auch von gewerblichen und militärischen Bauten geprägte Stadtviertel. Der alte Stadtkern blieb jedoch im Wesentlichen unangetastet. Planmäßiger als bei der Anlage der nördlichen Neustadt wurden in der nach 1900 entstehenden Weststadt jetzt Straßen, Wohn- und Industriegebiete ausgewiesen und einander zugeordnet. Es siedelten sich bedeutende Industriefirmen an: Magirus erwarb 1913 ein umfangreiches Gelände an der Blaubeurer Straße, auf dem die Werke II und III entstanden. Weitere Firmen waren u.a. die Eisengießerei Hopff, die Wagenfabrik Mattes & Würtz, die später von Kässbohrer übernommen wurde, die Turmuhrenfabrik Hörz (1862 gegründet, seit 1905 in der Weststadt) und die Ulmer Brauereigesellschaft (später Ulmer Münster-Brauerei). Das neue Industriegebiet wurde durch ein Industriegleis, das sogenannte Westgleis, erschlossen. Der innerhalb des Festungsrings beim Gaswerk gelegene Güterbahnhof wurde an die Blaubeurer Straße verlegt und erweitert.

Matthias Grotz (Stadtarchiv Ulm)