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Die Königspfalz auf dem Weinhofberg

Einzige Bildzeugnisse der Ulmer Pfalz auf dem Weinhof: "Luginsland", staufischer Wehrtum (12. Jh.), und südlich anschließende Pfalzkapelle (Hl. Kreuz (seit 1532/35 Weinstadel)

© Stadtarchiv Ulm

Einzige Bildzeugnisse der Ulmer Pfalz auf dem Weinhof: "Luginsland", staufischer Wehrtum (12. Jh.), und südlich anschließende Pfalzkapelle (Hl. Kreuz (seit 1532/35 Weinstadel)

Vom frühen Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert haben deutsche Könige keine feste Hauptstadt, von der aus sie ihr Reich regieren. Sie üben ihre Herrschaft im Umherreisen aus, wobei sie unterwegs mit ihrem Gefolge in eigens eingerichteten befestigten Stützpunkten, sogenannten Pfalzen, Unterkunft beziehen. Der Königshof auf dem strategisch günstig gelegenen Weinhofberg wurde etwa 850 zu einer solchen Pfalz ausgebaut. 854 wurde in einer Urkunde, die der ostfränkische König Ludwig der Deutsche anlässlich eines Streites zwischen dem Bistum Konstanz und der Abtei St. Gallen hier ausfertigen ließ, zum ersten Mal der Name dieser Pfalz erwähnt, nämlich Ulm (Hulmam palatio regio). Wie sie konkret ausgesehen hat, kann man nicht mit Sicherheit feststellen. Feststellen lässt sich allerdings der Umfang der Gesamtanlage, die mit Wall und Graben geschützt war. Zur Versorgung der Pfalz dienten der westlich der Blau gelegene Stadelhof und der auf der rechten Donauseite zu lokalisierende Schwaighof.

Günther Sanwald (Oberstudienrat i.R.)