Bevölkerungsentwicklung
Von 1810 bis 1821 nahm die Bevölkerung Ulms von 11.809 auf 11.575 Einwohner leicht ab. Der Rückgang lässt sich durch die neue Grenzsituation zwischen Württemberg und Bayern (Zollschranken) sowie durch den Verlust von Mittelbehörden, die in bayerischer Zeit in Ulm eingerichtet worden waren, erklären. Erst ab den 20er Jahren setzte ein deutliches Wachstum der Bevölkerung ein, die 1837 auf 15.716 und 1849 auf 21.424 Einwohner anwuchs. Die Gründe dafür sind im württembergisch-bayerischen Zollvertrag von 1828, im Aufbau württembergischer Behörden (z.B. Regierung des Donaukreises ab 1818 in Ulm), im Ausbau zur Garnison und ab 1842 im Bau der Bundesfestung zu suchen. Zeitweise lebten bis zu 8.000 Festungsarbeiter, die überwiegend aus Württemberg, Sachsen, Schlesien und Tirol stammten, in Ulm. Einen weiteren Bevölkerungsanstieg verursachte die ab den 70er Jahren expandierende Industrie. Um 1900 lebten ca. 43.000 Menschen in Ulm. Durch die Eingemeindung von Söflingen 1905 kamen ca. 4000 weitere Einwohner hinzu.
Matthias Grotz (Stadtarchiv Ulm)