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Brücken

Grundsteinlegung der König Ludwig-Wilhelms-Brücke (Herdbrücke) 1829

© Stadtarchiv Ulm

Grundsteinlegung der König Ludwig-Wilhelms-Brücke (Herdbrücke) 1829

Wasser verbindet, Wasser trennt.
Als Schifffahrtsweg war die Donau schon immer nutzbar und verband die Ulmer mit den anderen Donaustädten und –ländern bis hinunter ans Schwarze Meer.
Andererseits trennte sie die Ulmer von ihren Äckern und Gärten auf der rechten Donauseite, verstärkt noch seit 1810, als die Donau Grenze geworden war zwischen Württemberg und Bayern.
Aber immer schon gab es den Wunsch und die Notwendigkeit, die Trennung zu überwinden: durch Nutzung einer Furt, durch Fähren, durch Brücken - Ausdruck des Wunsches nach friedlichem Handel und Wandel zwischen den Bewohnern auf beiden Seiten des Flusses.
Trotz der seit dem Mittelalter existierenden Donaubrücke (Herdbrücke, 1240 erstmals erwähnt) bestanden die Fährverbindungen zwischen beiden Ufern der Donau fort, teilweise bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, zeitweise am Steinhäule, vor allem zwischen Friedrichsau und Offenhausen, unterhalb der Wilhelmshöhe, an der Ziegellände oberhalb der 1854 eröffneten Eisenbahnbrücke, und sogar (zwischen 1947 und 1949) auf Höhe des Metzgerturms.
Als Ort für eine dringend notwendig gewordene zweite Donaubrücke bot sich 1912 die Verbindung zwischen Gänstor auf Ulmer Seite und Augsburger Tor auf Neu-Ulmer Seite an.
Im Jahr 1928 kam donauaufwärts im Westen der Stadt die Schillerbrücke hinzu, welche allerdings in den 50er Jahren abgerissen und ersetzt wurde durch die Ringbrücke (heute: Adenauerbrücke) als Teil der vierspurig ausgebauten Bundesstraße (B 28).
Bereits seit den 1920er Jahren tauchen Überlegungen auf zum Bau einer weiteren Donaubrücke donauabwärts im Osten der Stadt, z.B. in Fortsetzung der Böfinger Steige als Teil eines beide Städte umfahrenden Außenrings. Seit einiger Zeit ist es aber wieder still geworden um dieses Projekt.
Leichter zu überqueren war die Blau, die anfänglich unterhalb der Königspfalz, aber schon bald mitten durch das Stadtgebiet floss. Hier entstanden zahlreiche zumeist hölzerne Brücken und Stege, teilweise aus praktischen Bedürfnissen von den dort ansässigen Mühlenbetreibern in eigener Initiative errichtet. Großenteils ist die Blau heute im Gebiet der Altstadt vollständig überwölbt. Markant sichtbar sind noch die „Häuslesbrücke“ (bei der Gaststätte „Forelle“), die „Saubrücke“ (vom „Gerberhaus“ zur „Zill“) und die kaum noch als Brücke wahrgenommene, aber durch die gleichnamige Bushaltestelle bis heute in Erinnerung gebliebene „Steinerne Brücke“.
Erwähnt werden sollen auch der Fußgängersteg unterhalb der Adenauer-Brücke und der erst am 18. März 1976 eröffnete Fußgängersteg, der statt der in den 50er Jahren eingestellten Fährverbindung die Friedrichsau mit Offenhausen und dem Steinhäule verbindet.

Burckhard Pichon (Oberstudienrat i.R.)