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Ziele für den Lederhof: Attraktivität & Sicherheit

IMWH Am Lederhof 2

Der Innovationswettbewerb "Attraktiver Lederhof" zielt darauf ab, die Sicherheit im Lederhof verbessern und damit die Attraktivität des Ortes zu erhöhen. Dies mit Hilfe innovativer Lösungen, die das Leben der Menschen in Ulm bereichern und die Stadt attraktiver, sicherer und zukunftsorientierter machen. Die Situation beschreiben Klaus Linder, Leiter der Ulmer Parkbetriebsgesellschaft, und Karla Niebling-Junginger von der Sanierungstreuhand Ulm.

„Der private Raum der Parkbetriebe wird als öffentlicher Raum genutzt und in Anspruch genommen. Am längsten Blaustrand Ulms findet sich aber mehrheitlich nur ein ganz bestimmtes Klientel wieder. Die Sicherheit der Mitarbeiter der Ulmer Parkbetriebe (PBG) sowie die Kundensicherheit muss gewährleistet werden. Durch Verschmutzung und Kriminalität nimmt natürlich auch die Attraktivität des Parkhauses ab“, zeigt Klaus Linder die Probleme am Lederhof auf. Anwohner, Gewerbetreibende und das Kino Xinedome suchen ebenfalls bereits seit geraumer Zeit nach Lösungen, um den Lederhof zu beleben.

Karla Niebling-Junginger von der Sanierungstreuhand Ulm verwies vor allem über die Themen Sicherheit und Aufenthaltsqualität. „Baulich hat das Gebiet minimale Schwächen. Vor allem ist es zu grau und es gibt zu wenig Grünflächen. Abends ist es dort sehr dunkel und die Verschmutzung nimmt immer weiter zu. Das Angebot für die unterschiedlichen Zielgruppen im Lederhof ist sehr gering. Wir möchten mehr Freizeitangebote und eine größere Attraktivität durch mehr Nutzungsvielfalt schaffen. Die ganze Stadtgesellschaft soll sich gerne am Lederhof aufhalten!“ Seit dem Sommer gibt es daher ein Angebot für Jugendliche, zudem fanden vielfältige Kulturveranstaltungen in Form von Konzerten statt. Niebling-Junginger hofft, dass der Innovationswettbewerb dazu beiträgt eine Veränderung am Lederhof zu bewirken.

IMWH Im KreativWorkshop

ulm.zukunft.denken
Mit einem Kreativ-Workshop startete der Innovationswettbewerb "Attraktiver Lederhof" in die erste Runde (unser Bild). Dazu trafen sich interessierte Ulmer, darunter Schüler, Studierende, Akademiker und Start-Ups, um sich grundlegend mit dem Wettbewerbsthema vertraut zu machen. Das Ziel des ersten Wettbewerbs: „Durch digitale und innovative Ideen wollten wir ein Angebot am Lederhof schaffen, der für die gesamte Ulmer Stadtgesellschaft einen Mehrwert bietet“, erklärt Damian Wagner-Herold, Koordinator des Ideenwettbewerbs "Attraktiver Lederhof" und Experte für Smart Cities.

ulm.zukunft.zeigen
Der Pitchday am 23. November 2023 bot den kreativen Köpfen, ihre innovativen Lösungen für den jeweiligen Wettbewerb vorzustellen. Die Ulmer "Höhle der Lowen" wurde zur Arena für die besten Ideen. Eine Jury bewertete die vorgestellten Konzepte und kürte schließlich die besten Vorschläge, die dann in der nächsten Runde aus ihrer Idee einen funktionierenden Prototypen aufbauen können - hierfür gab es bereits eine erste Fördersumme für die drei besten Vorschläge in Höhe von jeweils 20.000 Euro.

ulm.zukunft.testen
Ein digitaler und KI-gestützter Begleiter, intelligente, responsive Lichtsteuerung gepaart mit digitaler Kunst, multifunktionale Stadtmöbel: Die Palette der Ideen, mit denen der „Angstraum“ Lederhof in Ulm deutlich attraktiver und angstfreier gestaltet werden könnte, war breit gefächert. Aus diesen drei Ideen, die von Dezember 2023 bis April 2024 erprobt wurden, wurde nach der Testphase das Konzept ausgewählt, das für den Lederhof umgesetzt werden soll. 

ulm.zukunft.machen
Am 25. Juni wurde der Gewinner des Ideenwettbewerbs verkündet: Der Digitale Begleiter wird nun am Lederhof eingerichtet.

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Digitaler Begleiter
Der von den Projektpartnern citiysense und beebucket vorgestellte digitale Begleiter erfüllt die gleiche Funktion wie ein menschlicher Begleiter, allerdings rein digital und unterstützt durch künstliche Intelligenz, die ungewöhnliche Vorgänge im Areal erkennt. Beim Betreten eines Angstraums wie dem Ulmer Lederhof scannt die Person per App einen Barcode, wird von der Kamera erfasst und in ein „digitales Objekt“ verwandelt. Dabei werden keine Informationen erfasst, die Rückschlüsse auf die Person zulassen. Das digitale Objekt wird dann auf seinem Weg durch den Angstraum von Kameras verfolgt. Die künstliche Intelligenz ist dabei in der Lage, Anomalien wie einen Angriff oder auch eine Ohnmacht zu erkennen und einen Alarm auszulösen. Alternativ ist es auch möglich, laute Musik oder Stimmen abzuspielen. Aber auch die Person selbst kann über einen großen SOS-Button in der App um Hilfe rufen, wenn sie sich bedroht fühlt. Welche, die beste Lösung ist, gilt es mit den Anwender*innen zu erproben. Mehr Infos: KI für Sicherheit & Wohlbefinden

greenovaSeat
Das zweite ausgewählte Projekt ist das multifunktionale Stadtmöbel von greenovacity: Es ist begrünt, mit Bänken und Abfallbehältern ausgestattet, kann kühlen und wärmen und sensorgesteuert Umweltdaten sammeln sowie über PV-Module mit Energie versorgt werden. So entstehen Inseln in der Stadt, die die Aufenthaltsqualität nachhaltig verbessern, durch die extensive Begrünung die Artenvielfalt und die Luftreinhaltung unterstützen und über die intelligente Lichtsteuerung ideal in die Anforderungen des Areals eingebunden werden können. Mehr Infos: greenovaSeat für mehr Aufenthaltsqualität

IlULMination
Der Vorschlag von IlULMination verbindet intelligente und responsive Beleuchtung mit digitaler Kunst. Konkret heißt dass, das eine Person die sich durch den Lederhof bewegt oder einen beliebigen anderen Angstraum von einem Lichtband begleitet wird und dies auf eine Art und Weise wie es der Situation angemessen ist.. Dem Problem der Lichtverschmutzung wird durch entsprechende Lichtfarben und -intensitäten entgegengewirkt, die bei den eingesetzten LEDs gezielt gesteuert werden können und vor allem dann leuchten, wenn sie gebraucht werden.  Entlang der Wege könnten druckempfindliche Platten installiert werden, über die LED-Installationen gesteuert werden, die beispielsweise Wellenbewegungen simulieren und so für ein spielerisches Element für mehr Attraktivität sorgen. Ergänzt werden diese durch digitale Kunst, die z.B. über Bildschirme an verschiedenen Stellen im Lederhof dargestellt werden kann. Mehr Infos: Licht & Kunst für den Lederhof

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Der digitale und KI-gestützte Begleiter von den Projektpartnern citiysens GmbH und beebucket GmbH hat sich im Bewertungsverfahren des Innovationswettbewerbs „Attraktiver Lederhof“ durchgesetzt. Das Konzept überzeugte die Jury insbesondere unter dem Aspekt „Digitalität, Konnektivität und Open Data/Source“ 

Unser Bild zeigt bei der Bekanntgabe der Gewinner Oberbürgermeister Martin Ansbacher (2.v.l.) mit den Gewinnern Henning Krone (links), Geschäftsführer citysens GmbH, und Florian Mauer-Endler (rechts), Managing Director beebucket GmbH, sowie Sabine Meigel (2.v.r), Leiterin Digitale Agenda der Stadt Ulm.

Die KI macht’s möglich: Statt einem menschlichen Begleiter steht den Ulmer Bürgerinnen und Bürgern am Lederhof künftig eine digitale Lösung auf Schritt und Tritt zu Seite. Hierfür werden Kameras vor Ort genutzt, die die jeweilige Person erfassen und während des Aufenthalts nicht mehr aus den Augen lassen. In dieser Zeit prüft eine künstliche Intelligenz permanent das Umfeld und löst bei Anomalien sofort einen Alarm aus. Gestartet wird dieser Prozess über eine App, mit der Personen beim Zugang zum Lederhof, bzw. beim Ausgang aus dem Parkhaus Deutschland einen QR-Code scannen. Diese App ermöglicht es den Nutzern zudem, im Notfall über einen SOS-Button in der App um Hilfe zu rufen. Für Sicherheit ist beim Digitalen Begleiter aber auch hinsichtlich der persönlichen Daten gesorgt – es werden keine Informationen erfasst, die Rückschlüsse auf die jeweilige Person zulassen.

Mehr zur Bekanntgabe finden Sie hier: Digitaler Begleiter macht das Rennen
Mehr zum Siegerteam gibt es hier: KI für Sicherheit & Wohlbefinden