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Demokratische Öffentlichkeit

Lizenzübergabe Schwäbische Donauzeitung 1945

© Stadtarchiv Ulm

Die feierliche Lizenzübergabe an Thielemann (li.), Fried (2. v. li.) und Weißer (re.) am 9.11.1945 erfolgte unter dem ambitionierten Leitgedanken "Wahrheit, Würde, Mut". Ihre Nähe zur DVP und SPD brachte ihnen von Seiten der CDU, den Kirchen und OB Scholl (Mitte) den Vorwurf parteiischer Berichterstattung ein.

Die amerikanische Militärregierung lehnte eine Parteipresse ab und wollte freie, unabhängige Zeitungen. Am 10.11.1945 erschien die erste Ausgabe der "Schwäbischen Donau-Zeitung" (SDZ). Lizenzträger waren der Journalist Kurt Fried, Paul Thielemann und der ehemalige Chefredakteur der sozialdemokratischen "Donauwacht" Johann Weißer. Erst im April 1949 wurde mit den "Ulmer Nachrichten" eine zweite Tageszeitung lizensiert.

Nach monatelangen Vorbereitungen wurde am 24.4.1946 unter Leitung von Inge Scholl die Ulmer Volkshochschule (vh) eröffnet, die eine humanistische Bildung bot und Grundlagen für einen demokratischen Neuanfang legte. Aktuelle Monatsthemen, Vortragsreihen, Arbeitsgemeinschaften und Diskussionszirkel waren neue Formate, die renommierte Redner nach Ulm lockten. Ob Wiederaufbau der Stadt oder Frauenfragen, die vh mischte sich ein.

1948 entwickelten Inge Scholl und Otl Aicher das Konzept für eine Hochschule für demokratische Politik und Kultur. Unter dem Einfluss des Schweizer Architekten Max Bill verschob sich der Schwerpunkt hin zur Gestaltung im demokratischen Geist. Die Hochschule für Gestaltung (HfG) wurde zu einer der international bedeutendsten Design-Hochschulen.