Frauen in der Ulmer Stadtpolitik
Mit dem Neubeginn der Demokratie stand auch Frauen die politische Mitwirkung wieder offen. Zwar stellten sie die Bevölkerungsmehrheit, doch gelang 1946 keiner von elf Kandidatinnen der Einzug in den Gemeinderat. Erst 1947 wurde mit Herta Wittmann wieder eine Stadträtin gewählt.
Die Lebensrealität der Frauen in der Nachkriegszeit verhinderte ein Engagement in der männerdominierten Welt der Politik. Viele schlossen sich lieber den konfessionellen und karitativen Frauenverbänden an. Dabei legten sie Wert auf Überparteilichkeit und Überkonfessionalität. So wurde 1948 der "Überparteiliche Frauenarbeitskreis" gegründet, der aus einem Frauenaussprachekreis an der vh hervorging und sich auch für die Einrichtung von Kindertagesstätten stark machte, um berufstätige Mütter und Witwen zu entlasten.
Zusammen mit dem Verein "Frauenbildung-Frauendienst" wollte er Frauen in ihrem Alltag unterstützen, den Erfahrungsaustausch und das staatsbürgerliche Bewusstsein der Frauen fördern sowie behördliche Maßnahmen und Gesetze kritisch beleuchten. Beide gehörten zu den ersten Mitgliedsvereinen des "Württembergischen Frauenparlaments".