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Leben in der nationalsozialistischen Diktatur

Konzentrationslager Oberer Kuhberg

© Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (DZOK)

Politisch Andersdenkende, wie der SPD-Redakteur Johann Weißer und der Gewerkschafter Leonhard Gerlinger, wurden inhaftiert. Auch in Ulm wurden im Konzentrationslager Oberer Kuhberg von November 1933 bis Juli 1935 politische Häftlinge gedemütigt, schikaniert und gefoltert.

Gleich zu Beginn ihrer Herrschaft gingen die Nationalsozialisten massiv gegen ihre Gegner vor und veränderten das Leben in der Stadt: Die Gewerkschaften wurden aufgelöst, die Stadtverwaltung von Regimegegnern "gesäubert", Vereine und Verbände ideologisch "gleichgeschaltet". Kommunisten, Sozialdemokraten und andere Oppositionelle wurden verhaftet und in sogenannte "Schutzhaftlager" verbracht.

Der rassistische Terror begann in Ulm schon 1933 mit einem Boykott jüdischer Geschäfte und dem Ausschluss jüdischer Ulmer aus Vereinen. In der reichsweiten Pogromnacht am 9.11.1938 wurden zahlreiche Ulmer Juden – unter ihnen der Rabbiner – auf dem Weinhof misshandelt und die Synagoge angezündet. Wer bis 1941 nicht auswanderte, wurde in eines der Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten deportiert und ermordet.

Kinder und Jugendliche wurden frühzeitig in NS-Organisationen vereinnahmt. Frauen wurden einerseits auf den häuslichen Wirkungskreis beschränkt, andererseits mussten sie im Krieg Schwerstarbeit leisten.

Widerstand leisteten nur wenige: Während der Freundeskreis um den Schüler Heinz Brenner unentdeckt blieb, wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl 1943 hingerichtet.