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Neufassung des Totengedenkbuchs

für die Ulmer Opfer des Zweiten Weltkriegs, übergeben am 8. Mai 2015

Übergabe des Totengedenkbuchs im Ulmer Münster am 8. Mai 2015

© Stadtarchiv Ulm

Übergabe des Totengedenkbuchs im Ulmer Münster am 8. Mai 2015

70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war es an der Zeit, das inzwischen zum historischen Dokument geworden, am Volkstrauertag des Jahres 1956 der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde im Münster übergebene erste Totengedenkbuch grundlegend zu überarbeiten. Eine neue Erinnerungskultur war in der Stadt entstanden, die verstärkt auch die vom nationalsozialistischen Unrechtsregime verfolgten und ermordeten Menschen sowie jene in den Blick nahm, die im mutigen Widerstand gegen die Machthaber ihr Leben verloren. Ausdruck dieses Gedenkens sind unter anderem die Gedenkveranstaltungen zur Pogromnacht am 9. November und zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar sowie das Gedenkbuch für die Ulmer Opfer des Holocaust, das 2009 erstmals veröffentlicht wurde.
In dem nach umfangreichen Recherchen und einer gründlichen Überarbeitung hier nun vorliegenden Totengedenkbuch wurden die Listen der Namen überprüft, korrigiert und ergänzt, fehlende Opfergruppen und die Toten der mittlerweile eingemeindeten Ortschaften hinzugenommen.
Das Buch enthält nun insgesamt mehr als 6 700 Namen. Es umfasst sowohl die Ulmer Opfer von Luftangriffen sowie gefallene und kriegsvermisste Ulmer Militärangehörige als auch die Ulmer Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Unrechtsjustiz sowie ausländische Opfer von Zwangsarbeit, Krieg und Verfolgung in Ulm.
Das Buch soll stets daran erinnern, dass das Unheil, das so viele Menschen das Leben kostete, von Deutschland ausging. Es stellt eine bleibende Mahnung dar, dies nie zu vergessen, wachsam zu bleiben und eine Wiederholung zu verhindern.